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+++ Neue Termine: +++ 17. Juni 2025 +++ 23. Oktober 2025 +++

STOLPERSTEINE in Leipzig

Stolpersteine in Leipzig

Das nachbarschaftliche Zusammenleben war bis 1933 nahezu intakt, aber auf einmal war die Nachbarwohnung leer, waren die Nachbarn weg, Möbel und Einrichtungsgegenstände wurden abgeholt und niemand will etwas gewusst haben?
Dieses Unbegreifbare ist für den Aktionskünstler Gunter Demnig seit vielen Jahren der Antrieb für die sehr individuelle Form des Gedenkens in unserem Alltag.
STOLPERSTEINE wollen die Schicksale von Juden, Sinti und Roma, politisch und konfessionell Verfolgten, Homosexuellen, "Euthanasie"-Opfern wach halten. Es werden die ehemaligen Adressen von verfolgten und ermordeten Menschen recherchiert. In den Gehwegen vor deren Wohnhäuser werden die Stolpersteine ebenerdig eingesetzt.

Das Projekt wird in Leipzig von einer Arbeitsgruppe realisiert.
Dazu gehören: Achim Beier (Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.), Marion Kunz (Ev.-Luth. Kirchenbezirk Leipzig), Anne Friebel (Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig), Silvia Hauptmann (Ephraim-Carlebach-Stiftung), Dr. Andrea Lorz, Dr. Sven Trautmann (Referat Internationale Zusammenarbeit Stadt Leipzig), Tobias Hollitzer (Bürgerkomitee Leipzig e.V.), Raimund Grafe (Erich-Zeigner-Haus-e.V.)

Schnittstelle und Ansprechpartner ist das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Wir stellen das Projekt vor. Film ab!

Biografien und Orte

Der Stolperstein-Guide - Stolpersteine in Leipzig

Nutzen Sie den Stolperstein-Guide, um ausführliche Informationen über die bisher verlegten Steine an den vielen verschiedenen Orten in Leipzig zu erhalten. Die Datenbank kann sowohl am PC als auch über eine App auf dem Smartphone oder Tablet verwendet werden. Neben Leipzig können Sie sich in ca. 80 weiteren Städten orientieren.

Termine

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Am 17. Juni 2025 werden im Rahmen der Jüdischen Woche und des Besuchsprogramms für ehemalige jüdische Leipziger und ihre Nachfahren in Kooperation mit dem Referat Internationale Zusammenarbeit weitere STOLPERSTEINE verlegt.

--> Einladung und Biogramme


09:15 Familie Rogger in der Trufanowstr. 27 (5 Steine)
Im Gegensatz zu ihren drei Kindern sahen die jüdischen Kaufleute Gustav und Elsa Rogger zunächst keinen Anlass, aus Deutschland zu fliehen. Doch nach den Novemberpogromen 1938 erkannten sie den Ernst der Lage. Den Kindern gelang es, ihre Eltern in Sicherheit zu bringen.

10:00 Familie Hacker in der Feuerbachstr. 6 (6 Steine)
Hier wohnten drei Generationen der jüdische Familie Hacker. Großmutter Doba kam in Theresienstadt ums Leben. In der Überlieferung der Familie sei es Enkelin Senta gewesen, die die treibende Kraft war und dafür sorgte, dass Eltern und Geschwister Deutschland verließen.

11:00 Familie Woskin in der Gustav-Mahler-Str. 21 (3 Steine)
Der Sprachwissenschaftler Mojssej Woskin-Nahartabi verlor nach 1933 seine Arbeit an der Uni Halle. In Prag, wohin seine Familie folgte, fand er zunächst einen beruflichen Neuanfang aber keine Sicherheit. Die Familie Woskin wurde in Auschwitz ermordet.

11:45 Familie Gang in der Nordstr. 51 (7 Steine)
Die Eheleute Gerson und Ryfka Gang wurden 1938 nach Polen abgeschoben, wo sich nach Kriegsbeginn ihre Spur verliert. Ihren Kindern gelang es, über die halbe Welt verstreut, sich zu retten.

14:00 Erich Liebermann-Roßwiese am Floßplatz 26 (1 Stein)
Der jüdische Musiker Erich Liebermann-Roßwiese verlor 1933 seine Anstellung beim Mitteldeutschen Rundfunk. Um seine nichtjüdische Frau zu schützen, ließ er sich scheiden. Er gehörte zu denjenigen Menschen, die im Januar 1942 auf dem ersten Transport aus Leipzig in das Ghetto Riga deportiert wurden, wo er ums Leben kam.

15:15 Liane Krieg in der Erich-Thiele-Str. 6 (Lindenthal) (1 Stein)
Die 11-jährige Liane Krieg war psychisch krank. Im Zuge der nationalsozialistischen Krankenmorde wurde sie 1940 in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein vergast.


Beim Einbau der STOLPERSTEINE werden wir vom Städtischen Eigenbetrieb Behindertenhilfe (SEB) unterstützt.

Hinweis: Es kann zu leichten zeitlichen Abweichungen kommen durch die nicht absehbaren Fahrzeiten zwischen den einzelnen Orten.

Spenden

STOLPERSTEINE finanzieren sich ausschließlich über Spenden. Ein Stein kostet 120€. Sie möchten gern die Patenschaft für einen Stein durch Ihre Spende übernehmen bzw. uns mit einem kleinen Beitrag unterstützen? Selbstredend können wir auch den Einsatz Ihrer Spende besprechen. Nehmen Sie sehr gern Kontakt mit uns auf.

Spendenkonto:

Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.
IBAN: DE22 8605 5592 1180 0794 06
BIC: WELADE8LXXX
Sparkasse Leipzig
Verwendungszweck / Zahlgrund: Stolpersteine (ggf. Name)

Recherchen

Sehr gern unterstützen wir Sie bei Ihren Recherchen, geben Ihnen Tipps und begleiten bei der Spurensuche.
Erste digitale Hilfsmittel bietet das "Info-Tool" des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig.

Stolpersteine in Leipzig - Eine Ausstellung

Stolpersteine in Leipzig

Zur Begleitung des Projektes gibt es eine Wanderausstellung. Sie besteht aus acht roll-ups und kann kostenlos zur Unterstützung Ihrer Projekte ausgeliehen werden. Inhaltlich wird das Projekt vorgestellt und sieben Schicksale in Bezug zu den Herrschaftspraktiken der Nationalsozialisten gesetzt. Damit wird das Besondere des Individuellen zum dramatischen Beispiel einer Massenerscheinung.

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